Infos für Familie und Freunde
Hier finden Sie hilfreiche Tipps und Hinweise für die Unterstützung von Wunscheltern
The road to hell is paved with “Just Relax”
oder “gönnt euch eine Auszeit, ihr versteift euch zu sehr, ihr müsst locker werden, dann wird das schon…“ sind Mythen, die sich hartnäckig halten und die Betroffene häufig zu hören bekommen. Sie werden als verletzend und nicht als unterstützend erlebt.
Nahezu alle Gründe für ungewollte Kinderlosigkeit sind organisch und nicht psychisch bedingt.
Anteilnahme hilft, Ratschläge – auch gut gemeinte – helfen nicht
Auf sog. „hilfreiche“ Seiten im Internet sollten Sie nicht verweisen. Das verstärkt den Druck. Kinderwunschpaare sind in der Regel sehr gut informiert.
Ein offenes Ohr von Ihnen kann sehr wohltuend sein und zur Entlastung beitragen.
Kinderwunschpaare, Frauen und Männer, sind wie andere auch und sie befinden sich in einer sehr belastenden Lebenssituation
Die unerfüllte Sehnsucht nach einem Kind ist ähnlich schmerzhaft wie der Verlust einer nahestehenden Person. Gefühle wie Trauer, Wut, Enttäuschung, Angst sind normal. Betroffene erscheinen un-tröstlich. Eine unbedachte, vielleicht beschwichtigende Äußerung trifft sehr.
Signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft und respektieren Sie, wenn ein Paar nicht über sein Erleben sprechen will. Wenn Freund*innen, Verwandte erstmalig mit dem Thema „ungewollte Kinderlosigkeit“ und dem Erleben von Betroffenen konfrontiert sind, sind sie oft unsicher, wie darauf reagiert werden kann. Diese Unsicherheit, Sprachlosigkeit kann kommuniziert werden. Echtes Mitgefühl kommt an. Floskeln wie „es wird schon noch…“ oder „Kinderlosigkeit hat auch Vorteile…“, verletzen und kränken.
Schwangerschaften und Geburten im (nahen) Umfeld sind belastende Nachrichten für Betroffene
– erinnern sie doch an den sehnlichsten Wunsch und an die Nichtbeeinflussbarkeit aller Bemühungen um ein Kind.
Betroffene sind selbst überrascht, manchmal beschämt aufgrund der bislang für sie unbekannten Intensität der Gefühle wie Neid und Eifersucht.
Fühlen Sie sich nicht persönlich angegriffen. Wertfreies Zuhören und Dasein mit einer offenen Haltung können helfen.
Alle Jahre wieder – Familienfeste wie Weihnachten, Geburtstage
Für manche Paare eine große Herausforderung, da bei diesen Festen oft Kinder anwesend sind, vielleicht Fragen gestellt werden „wann ist es denn bei Euch soweit?“
Überlassen Sie es dem Paar, ob es kommen möchte oder nicht. Beziehen Sie es weiterhin mit ein. Sprechen Sie Einladungen aus, auch wenn es diese nicht immer annimmt. Schlagen Sie von sich aus immer mal wieder Aktivitäten vor, an denen nur Erwachsene beteiligt sind.
Informieren Sie sich über die medizinischen und emotionalen Aspekte von Fruchtbarkeitsstörungen
Manche Paare fühlen sich sehr alleine mit ihren Themen und auch mit Vorurteilen konfrontiert. Ein offener, interessierter, jedoch nicht wertender Umgang ist förderlich, auch wenn Sie die Herangehensweise des Paares nicht nachvollziehen können, Sie möglicherweise sogar ethische Bedenken haben.
Paare müssen immer wieder Entscheidungen treffen, wie sie weiter verfahren. Sie durchlaufen manchmal jahrelange Behandlungsphasen, informieren sich auf breiter Ebene und wählen Behandlungsverfahren, die für sie selbst stimmig sind.
Kinder nach Zeugung mit medizinischer Hilfe sind Enkelkinder, Neffen, Cousinen, wie andere auch.
Mit Designerbabys hat die Reproduktionsmedizin nichts zu tun. Viele Menschen haben nur mit medizinischer Hilfe die Chance auf ein Kind.
Professionelle Hilfe kann unterstützen, den Kreislauf aus Depression, Trauer, Ohnmacht zu durchbrechen
Sollte sich das Paar im privaten als auch im beruflichen Leben gelähmt und immer mehr eingeschränkt fühlen, können gemeinsam mit einer kompetenten und einfühlsamen vorübergehenden Begleitung Wege aus der Krise entwickelt werden. Die Beratung ist ergebnisoffen, orientiert sich an den Bedürfnissen der Ratsuchenden und unterstützt den kreativen und konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen des unerfüllten Kinderwunsches.
Bücherhinweis
Wischmann T, Stammer H: Der Traum vom eigenen Kind. Kohlhammer 2016
Wischmann T, Thorn P: Kinderwunsch? Beratung! Perspektiven der psychosozialen Kinderwunschberatung in Deutschland. FamART 2018
Newsletter-Archiv
Hier können Sie das Newsletter-Archiv einsehen - einfach auf die einzelnen Newsletter klicken, dann gehen sie auf.
Newsletter
Möchten Sie Informationen von der Deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung – BKiD e.V. erhalten, dann melden Sie sich für unseren Newsletter an. Der Datenschutz ist uns sehr wichtig. Ihre E-Mail-Adresse wird nur für den Zweck der Erbringung dieses Newsletters verwendet. Ihre E-Mail-Adresse wird aber niemals für Werbezwecke an Dritte weitergegeben. Die Datenschutzhinweise finden Sie hier.
Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie sich aus der Liste abmelden (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten) oder indem Sie uns eine Mail schicken.